Radfahrer kommen in den Niederlanden in jeglicher Hinsicht auf ihre Kosten. Traumhaft schöne, angenehm flache und gut ausgebaute Radwege laden zum Erkunden ein. Damit es während der Touren an nichts mangelt, sollten sich Urlauber jedoch rechtzeitig mit ihrer Ausstattung auseinandersetzen. Nachfolgend finden Sie praktische Tipps sowie Informatives zum Routennetz für unvergessliche Tage auf dem Drahtesel.
Hollandräder für entspannte Touren
Sind Sie derzeit mit der Kaufentscheidung für ein neues Fahrrad für Ihre Urlaubsreise beschäftigt, sollten Sie sich über die Fahrradarten näher informieren. Die Auswahl ist groß und jedes Modell ist für unterschiedliche Ansprüche ausgelegt.
Ein beliebter Klassiker für das Radfahren in den Niederlanden ist das Hollandrad. Die wartungsarmen Tourenräder zeichnen sich durch eine niederländische Bauart aus – unter anderem ist eine aufrechte Sitzposition prägend. „Der Rahmen hat die sogenannte Hollandbogenform, die sich durch ein gerades Unterrohr und ein einfach gebogenes, hochgezogenes Oberrohr auszeichnet“, so die Beschreibung im Kaufratgeber für Hollandräder unter vergleich.org. „Der Lenkkopfwinkel ist mit ca. 65° recht flach. Dies bewirkt einen guten Geradeauslauf“, erklärt der Verbraucherservice weiter. Zudem sind eine Seitenverkleidung am Hinterrad und ein Vollkettenschutz Teil der typischen Ausstattung. Während die Konstruktion für bergige Regionen ungeeignet ist, fördert sie im Flachland der Niederlande das gemütliche Fahren in entspannter Haltung.
Tipp: Hollandräder mit Nabenschaltung sind ratsam, weil sie weniger Pflege erfordern als Modelle mit Kettenschaltung. Sind Sie ausschließlich im städtischen Bereich der Niederlande unterwegs, genügen Fahrräder mit drei Gängen. Sobald Sie jedoch leichte Hügellandschaften durchqueren möchten, sollten es mindestens sechs oder sieben Gänge sein.
Trekking- und Reiseräder als Alternative
An seine Grenzen stößt das klassische Hollandrad jedoch bei besonders langen und schnellen Touren, weil es dafür nicht gebaut ist. Für sportliche Radfahrer, die Routen von mehr als 40 Kilometer bewerkstelligen möchten, ist ein Trekkingrad die bessere Wahl. Diese Fahrräder sind leichter, wendiger und auf schnelleres Fahren ausgelegt. Es lassen sich meist verschiedene Gepäckträger fixieren, um die Ausrüstung für größere Touren zu verstauen. Trotz sportlichem Charakter ist die Sitzposition für Urlaubsradler komfortabel.
Neben Holland- und Trekking-Fahrrädern sind Reiseräder eine Option. Diese Drahtesel sind für diejenigen ideal, die besonders große Strecken zurücklegen möchten. Die Konstruktion ähnelt zwar dem Trekkingrad, jedoch sind die Reiseräder am Rahmen verstärkt und für mehr Gepäck konzipiert. Der Abstand zwischen Hinter- und Vorderrad ist größer und die Laufruhe höher.
Vielfältige Aufbewahrungsmöglichkeiten
Ob am Stück oder mit Zwischenstopps: Mehrtägige Fahrradtouren erfordern einiges an Gepäck. Zum einen sollte ausreichend Wechselkleidung griffbereit sein, um sich auf dem Zweirad auf die unterschiedlichen Bedingungen einstellen zu können. Auch im Sommer sind in den Niederlanden kurze Schauer, Wind und Temperaturschwankungen möglich. Hinzu kommen womöglich Pausen am Strand zum Baden oder Ausflüge zu Sehenswürdigkeiten, die diverse Textilien und Accessoires erfordern. Nicht zu vergessen:
- Reiseapotheke mit Notfallset für Verletzungen
- Sonnenschutz
- Insektenschutz
- Verpflegung (Trinken und Snacks)
- Fahrrad-Werkzeuge und Reparatursets
- Fahrradschloss
- Luftpumpe
Damit alles auf dem Fahrrad Platz hat, benötigen Sie Aufbewahrungstaschen. Neben Hinterradtaschen kommen Rucksäcke, Lenkertaschen, sowie Rahmentaschen und Fahrradanhänger infrage.
Das Routennetz in den Niederlanden – Tipps und Empfehlungen
Das Routennetz für Radfahrer in den Niederlanden umfasst weit über 4.000 Kilometer Gesamtlänge. Das landesweite Radwegenetz wird als Landelijke Fietsroutes bezeichnet – kurz LF-Routen – und ist auf Knotenpunkte (knooppunten) ausgerichtet. Abhängig von der Richtung, tragen die Hauptrouten einen Buchstabenzusatz wie beispielsweise LF1a oder LF3a. Als Teil des Nordseeküsten-Radwegs ist die Noordzeeroute (LF1) bekannt. Weitere Empfehlungen:
- Möchten Sie möglichst nah am Meer entlangfahren, ist die Küstenroute an der Nordseeküste der Niederlande empfehlenswert. Hier genießen Sie auf 570 Kilometer zum Teil atemberaubende Panoramen.
- Als Klassiker ist die Zuiderzeeroute bekannt, die um das Ijsselmeer (früher Zuiderzee) führt. Auf dem Rundweg lernen Sie die Fischerdörfer kennen und entdecken die Provinz Flevoland.
- Die LF 12 führt auf rund 230 Kilometern entlang der Maas (Fluss) auf der Maas- en Vestingroute. Neben der Gemeinde Maassluis und Vlaardingen mit interessanten Sehenswürdigkeiten führt die Route an vielen idyllischen Plätzen vorbei. Wichtig ist allerdings, Ihre favorisierte Route zu tracken: Die Tour umfasst die Nutzung mehrerer Maasfähren. Möchten Sie diese umfahren, müssen Sie selbst die Umleitungen finden, weil diese nicht ausgeschildert sind.
Möchten Sie Details über die Knotenpunkte der Landelijke Fietsroutes erfahren und Ihre Routen planen, empfehlen wir einen Blick auf die Internetpräsenz des niederländischen Fahrradverbands de.routeplanner.fietsersbond.nl. Der Routenplaner lässt sich auf Deutsch abrufen. Darüber hinaus liefert der offizielle Reiseführer der Niederlande unter holland.com Inspirationen zum Radfahren.
Der folgende Reisebericht kann als Anregung für Ihre Reisevorbereitungen ebenfalls dienen: